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Von Licht und Schatten im Leben…
Thorn in Westpreußen, 1910. Der schüchterne Carl, der
draufgängerische Artur und die freche Isi pfeifen auf den Ernst des Lebens.
Nicht einmal die Nachricht, dass ein Komet namens „Halley“ die Menschheit zu
vernichten droht, kann die drei schockieren. Im Gegenteil – ungerührt verkaufen
sie Pillen gegen den Weltuntergang, während Halley still vorbeizieht.
Doch das Erwachsenwerden lässt sich nicht aufhalten: Carl beginnt eine Ausbildung zum Fotografen, Artur und Isi werden ein Paar. Als 1914 die große Weltpolitik über sie hineinbricht, reißt es die Freunde auseinander. Artur und Carl werden eingezogen, fernab der Heimat werden die beiden Teil eines Kriegs, der jede Vorstellungskraft sprengt. Derweil hat Isi zuhause in Thorn ganz andere Kämpfe auszufechten.
Doch das Erwachsenwerden lässt sich nicht aufhalten: Carl beginnt eine Ausbildung zum Fotografen, Artur und Isi werden ein Paar. Als 1914 die große Weltpolitik über sie hineinbricht, reißt es die Freunde auseinander. Artur und Carl werden eingezogen, fernab der Heimat werden die beiden Teil eines Kriegs, der jede Vorstellungskraft sprengt. Derweil hat Isi zuhause in Thorn ganz andere Kämpfe auszufechten.
1918 ist der Krieg endlich vorbei. Nichts ist geblieben, wie es einmal war, und doch scheint ein Neuanfang möglich … (Quelle: Klappentext)
Von Andreas Izquierdo konnte mich im Jahr 2016 bereits sein Roman Romeo & Romy begeistern – nun war ich gespannt auf Schatten der Welt.
In diesem Buch haben mir vor allem die drei Hauptfiguren gefallen, da sie vom
Wesen her völlig unterschiedlich sind, sich aber gleichzeitig eine große
Freundschaft zwischen ihnen entwickelt.
Die Handlung ist hauptsächlich in der Ich-Perspektive aus
der Sicht von Carl Friedländer geschrieben. Er ist der Sohn des ansässigen
Schneiders ist gleichzeitig der ruhigste und schüchternste der drei. Artur und
Luise, die von allen Isi genannt wird, pfeifen auf Regeln und kommen in der
Vorkriegszeit auf gewagte, aber auch schlaue Ideen.
Die Geschichte beginnt im Jahr 1910, besonders am Anfang
lernen wir die jungen Hauptfiguren und ihre unterschiedlichen Charakter sehr
gut kennen. Doch dann beginnt der Erste Weltkrieg - was dieser schließlich mit
sich bringt, konnten die drei nicht ansatzweise erahnen – eine schwere Zeit
beginnt für jeden von ihnen. Es ist interessant zu verfolgen, wie sich die
Leben von Carl, Artur und Isi entwickeln. Sie erleben einiges – Freud und Leid
liegen oft nah beieinander.
Der Schreibstil ist klar und die Geschichte lässt sich
leicht lesen. Mir persönlich hat die erste Hälfte der Geschichte (die Zeit vor
dem Krieg) gefallen. Hier hat die Handlung einen ganz besonderen Charme und es
liest sich gut. Besonders das Thema Fotografie kommt hier sehr schön zu
Geltung.
„Ich stand vor dem Schaufenster eines Fotografen. Dem ersten in Thorn. Dem ersten in meinem Leben. Es hingen nur drei Bilder in einer mit schwarzem Samt abgedeckten Auslage: ernste Gesichte, mal würdevoll, mal skeptische blickend, Menschen in ihrem besten Kleidern. Niemand den ich kannte, niemand, der auf irgendeine Weise besonders aussah oder gar berühmt war. Doch war es genau dieser Umstand, der mich so faszinierte, denn in dieser Sekunde wurde mir bewusst, dass es etwas gab, das die Zeit anhalten konnte.“ (Carl) – Seite 48, eBook
Später, als sich die Wege der drei Freunde trennen und der
Schrecken des Ersten Weltkriegs beginnt, geht dieses gewisse Etwas vom Anfang
etwas verloren. Dennoch ist auch die zweite Hälfte des Romans interessant zu
lesen. Jedoch war mir das Ende zu abrupt. Dieses hätte gerne noch etwas
ausführlicher ausgeführt werden können.
Die Story ist mal leicht, mal dramatisch, mal traurig und
berührend – der Wechsel hat mir insgesamt gut gefallen. Auch die Schauplätze
sind gut beschrieben und geben die damalige Zeit sehr gut wieder.
„Alles sah danach aus, als könnte uns nichts passieren. Aber dann kam die Sache mit dem Hund. Und die Erkenntnis, dass die Fallstricke des Lebens immer dort lauerten, wo man sie am wenigsten erwartete.“ – Seite 102, eBook
Mein Fazit: Ein berührender Roman, der die Geschichte von
drei Freunden erzählt. Besonders gefallen haben mir die drei Hauptfiguren, die
unterschiedlicher nicht sein können. Es ist interessant, ihre jeweiligen Wege
zu verfolgen, der sie auch durch die dunkle Zeit des Krieges führt. Mich hat
besonders die erste Hälfte der Handlung begeistert. Bis auf Kleinigkeiten und
einem zu abrupten Ende hat mir das Buch sehr gut gefallen und empfehle es gerne
weiter.
Meine Bewertung:
Titel: Schatten der Welt
Autor: Andreas Izquierdo
Genre: Roman
Seitenanzahl: 544
Verlag: DuMont
Erstveröffentlichung: 21. Juli 2020
Vielen Dank an den DuMont-Verlag und Netgalley für das Rezensionsexemplar!
Liebe Nicole,
AntwortenLöschenwir haben wirklich einen sehr ähnlichen Lesegeschmack :-) Mir hat das Buch auch echt gut gefallen. Vor allem die Protagonisten waren wirklich stark herausgearbeitet. Kennst Du auch die anderen Bücher von Andreas Izquierdo? Apocalypsia gehört zu einem meiner Lieblingsbücher. :-)
Liebe Grüße
Kerstin
Liebe Kerstin,
Löschenvon Andreas Izquierdo habe ich noch "Romeo & Romy" gelesen - ein großartiges Buch. "Apocalypsia" werde ich mir mal näher anschauen, danke für den Tipp! :)
Liebe Grüße
Nicole